Anlässe für eine psychologische Diagnostik:
Verhält sich ein Kind auffällig und zeigt es Schwierigkeiten, wichtige Dinge im Alltag zu bewältigen, fragen sich Eltern welche Ursachen diesen Veränderungen zugrunde liegen können und ob es Möglichkeiten gibt, die ihrem Kind helfen diese Schwierigkeiten zu überwinden. Um diese Fragen zu beantworten und um daraus ein sinnvolles Beratungs- oder auch Behandlungskonzept zu entwickeln sind verschiedene diagnostische Schritte wichtig. Um zu verstehen, wie es zu solchen Schwierigkeiten gekommen ist, müssen zuerst die Beschwerden und ihre möglichen Ursachen analysiert werden. Dies geschieht auf verschiedenen Wegen, wie beispielsweise durch die Analyse der Entwicklungsgeschichte des Kindes und seiner Familie wie auch durch Beobachtung seines Verhaltens. Falls erforderlich werden zur psychologischen Diagnostik wissenschaftlich begründete Testverfahren hinzugezogen. Die Zusammenstellung der verschiedenen Daten, Verhaltensbeobachtungen und ggf. der Testergebnisse dienen als Grundlage für ein Beratungs- oder Psychotherapiekonzept. Weiterhin dienen diese Befunde als Vergleichswerte zur Überprüfung des Behandlungserfolges.
Wie sieht das praktische Vorgehen bei der Diagnostik aus?
Psychologen sind keine Hellseher und müssen, um ein Verständnis der Problemsituation zu entwickeln, systematisch verschiedene Informationen zusammentragen und auswerten. Deshalb sammeln Psychotherapeut, Eltern und Kind gemeinsam Informationen, aus denen sich wichtige Zusammenhänge und Funktionen eines Problems erklären lassen. In der Regel beginnt dieser diagnostische Prozess mit einem Erstgespräch mit den Eltern, das auch telefonisch geführt werden kann. Eltern, die sich an uns wenden, erhalten vor einem ersten persönlichen Treffen eine Reihe von Fragebögen, anhand derer Informationen über die Entwicklung des Kindes, seine Stärken und Schwächen sowie über die aktuelle Situation gesammelt werden. Falls Informationen bspw. von ErzieherInnen oder LehrerInnen sinnvoll erscheinen, können Eltern die dazu entsprechenden Fragebögen von uns erhalten. Informationen von Dritten werden jedoch nur dann eingeholt, wenn Eltern hierzu ihre Zustimmung gegeben haben.
Wir verfügen über ein breites Spektrum an wissenschaftlich abgesicherten standardisierten psychologischen Testverfahren. In Zusammenarbeit mit den Eltern werden geeignete Methoden ausgewählt.
Neben den Testergebnissen spielt natürlich die Verhaltensbeobachtung während eines Tests eine wichtige Rolle. Die Psychotherapeutin baut dabei eine Beziehung zum Kind auf und beobachtet, wie es sich in der ungewohnten Situation verhält, wie es bspw. an Aufgaben herangeht oder ob es sich z.B., wenn von den Eltern berichtet schnell ärgert, wenn ihm etwas nicht gleich gelingt usw.
Manchmal ist es auch sinnvoll, das Verhalten des Kindes zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule systematisch zu beobachten. So kann auf Wunsch der Eltern und mit Zustimmung der ErzieherInnen bzw. LehrerInnen ein Kindergarten- oder Schulbesuch oder ein Hausbesuch durchgeführt werden.
Die Ergebnisse der Diagnostik
Die Psychotherapeutin vergleicht die gesammelten Informationen und Untersuchungsergebnisse, um sie miteinander in Beziehung zu setzen und auf diese Weise ein möglichst genaues Bild der Entwicklung des Kindes und der Entstehung des Problems zu bekommen. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Eltern (ältere Jugendliche sind dabei) werden die Ergebnisse erläutert und mit einem Vorschlag für das weitere Vorgehen verbunden.
Auf Wunsch erhalten Sie einen schriftlichen Untersuchungsbefund.
Alle Daten werden bei uns vertraulich behandelt und nach den bestehenden Datenschutzbestimmungen aufbewahrt.